Der Tag auf der Marquesas-Insel Ua Pou beginnt schwül-heiß und anstrengend mit einer Wanderung zu einem Aussichtspunkt. Den Rest des Tages gehen wir dagegen entspannt an: Wir probieren Früchte von der Insel, bewundern lokales Kunsthandwerk und sehen uns traditionelle, polynesische Tänze an.
Wer die vergangenen Tage dieses live-Blogs gelesen hat, wird sich vielleicht denken: Schon wieder Tänze, schon wieder polynesische Musik? Wird das nicht langweilig. Nein, wird es nicht. Vor allem von dieser fröhlichen, so bedingungslos positiven Musik mit Ukulele und mehrstimmigem Gesang kann ich gar nicht genug hören.
Ua Pou ist nur knapp drei Stunden von Nuku Hiva entfernt. Schon ein paar Minuten, nachdem wir Pier angelegt haben, kommen lokale Musiker an Bord und spielen im Restaurant der Aranui 5 zum Frühstück auf. Wir werden die Band später am Vormittag noch einmal in Hakahau hören – dem Ort, wo die Aranui 5 angelegt hat.
Ein kurzer Wanderweg führt uns auf eine Anhöhe oberhalb von Hakahau mit Blick auf die Bucht. Obwohl der Weg nicht lang oder sonderlich steil ist, ist die Wanderung eine schweißtreibende Angelegenheit, denn es die Luft ist heiß und feucht. Der Blick über die Bucht belohnt für den Aufstieg.
Ua Pou bedeutet übersetzt „zwei Säulen“. Das hat zum einen eine Bedeutung im Zusammenspiel mit den anderen Inselnamen der Marquesas, die alle nach Elementen eines Hauses benannt sind – zusammen ergeben sie also ein fertiges Haus. Zum anderen aber ergibt sich der Name auch aus der Landschaft in der Bucht von Hakahau. Denn aus den grünen Hügeln rund herum ragen zwei schroffe Felsspitzen auf, die wie zwei Säulen aussehen. Leider sind sie meist in Wolken gehüllt, sodass wir sie nur erahnen können.
Am Vormittag bewundern wir in einem Künstlermarkt Knochen- und Holzschnitzereien, Schmuckstücke aus roten und schwarzen Samen diverser Bäume und Sträucher, vor allem aber Figuren und Schmuckstücke aus einem vulkanischen Gestein, das weltweit nur hier aus Ua Pou und an einem Ort in Brasilien vorkommt: Flower Stone. Durch die enorme Hitze im Vulkangestein haben sich kristallartige Strukturen im Stein gebildet, die wie kleine Blumen aussehen. Richtig zugeschnitten und poliert stellen die Kunsthandwerker auf Ua Pou wunderschöne Stücke her, teils Schmuck, teils Tierfiguren.
Wir probieren von den vielen Früchten, die auf der Insel wachsen: Mango und Papaya, verschiedene Bananenarten, Ananas und einige mehr, bei denen ich zugegebenermaßen noch genauer erkunden muss, was genau wir da eigentlich gegessen haben. Ausnahmslos jede der Früchte war jedenfalls so lecker, dass ich auf dieser Insel wohl problemlos zum Frutarier werden könnte.
Bevor wir – schon wieder – essen gehen und lokale Spezialitäten serviert bekommen, sehen wir uns einige Tänze einer lokalen Tanztruppe an, unter anderen einen wunderschönen Vogeltanz und natürlich auch einigen martialischen und lauten, kriegerischen Tänze.