Ein ruhiger Tag in Papeete steht heute auf meinem Programm, bevor es morgen früh auf die Aranui 5 geht, die schon vormittags in Richtung Fakarava-Archipel in See sticht: ein wenig Sightseeing in Papeete und den Nachmittag im Hotel und am Strand genießen.
Trotz 19 Stunden Flugzeit und zwölf Stunden Zeitverschiebung leide ich kaum unter Jetlag. Ähnliches hab ich schon einmal in Hawaii erlebt, das in derselben Zeitzone wie Tahiti liegt. Die komplette Umkehrung von Tag und Nacht scheint der Körper viel schneller zu akzeptieren als eine Verschiebung um sechs oder acht Stunden.
Anstrengend ist die Anreise nach Französisch Polynesien dennoch. Deshalb gönne ich mir heute einen entspannten Tag: Frühstück im Hotelrestaurant direkt am Meer mit Blick auf die Brandung am Riff vor der Bucht, in Gesellschaft einer schwarz-weißen Katze, die sich – vergeblich – ein Häppchen von meinem Teller erhofft und mir dafür sogar auf den Schoss springt. Danach mache ich ein Drei-Kilometer-Spaziergang nach Papeete hinein: Sightseeing mit Kathedrale, Rathaus, Markt und Hafenpromenade mit Blick zur Nachbarinsel Moorea.
Am Markt bereite ich zwei Marktfrauen große Freude – anders formuliert: Sie lachen herzlich über mich, weil ich viele der Früchte, die sie im Angebot haben, nicht kenne und deshalb dumme Fragen stelle. Geduldige erklären sie mir, dass die wie kleine Kürbisse geformten, grünen Früchte in Wirklichkeit Avocados sind. Und dass die dunkelroten, kleinen Bananen rohe Kochbananen sind – und nicht schon gekocht sind, wie ich wegen der Färbung angenommen hatte.
Ich kaufe mir als Mittagessen ein paar der kleinen, süßen, gelben Bananen, die ich schon auf den Seychellen so geliebt habe. Dazu gibt’s Kokosnuss-Beignets, also frittierte Teigbällchen mit Kokosnuss-Raspeln. Am liebsten würde ich auch einen frisch gefangenen Papageienfisch oder etwas Tunfisch mitnehmen. Aber im Hotel fehlt einfach der Grill oder Ofen, um den Fisch zuzubereiten. Den esse ich dann lieber heute Abend im Hotel-Restaurant. Die Küche des „Royal Tahitian“ soll exzellent sein.
Den restlichen Tag verbringe ich, nachdem ich diesen Blogbeitrag geschrieben habe, lesend am Balkon meines Hotelzimmers, an dem schmalen, schwarzen Strand und später wohl noch für einen Drink an der Hotelbar mit Blick aufs Meer.
Abends Koffer wieder einpacken und morgen zeitig früh Einschiffung auf die Aranui 5, die ich heute schon im Hafen habe liegen sehen.
Das mit dem Jetlag kann ich nicht bestätigen. Ich war zwar nach ein paar Tagen dank des Sonnenscheins dran gewöhnt, aber auf der Rückreise kam der Hammer: Nachts ab 2 Uhr putzmunter, tagsüber eingeschlafen. So starken Jetlag hatte ich noch nie. Zwei Wochen hat es gedauert, bis ich wieder an die MEZ gewöhnt war. Dabei hatten wir auf beiden Strecken einen Stopover in LAX eingelegt. So richtig mit Hotelzimmer. Aber da ich auf dem Nachtflug LAX-PPT nicht schlafen konnte, war es doch anstrengend.