Einer der Vorzüge eines sehr großen Kreuzfahrtschiffs wie der AIDAnova sind die vielfältigen Entertainment-Angebote, die sich auf kleineren Schiffen nur bedingt realisieren lassen. Neu und besonders auf der AIDAnova sind die Rock Box Bar, der Mystery Room und das vollwertige TV-Studio „Studio X“.
Während Theatrium und Beach Club auf Mainstream setzen, kann vor allem die neue Rock Box Bar Ecken und Kanten zeigen und muss nicht jedem gefallen. Mir persönlich allerdings gefällt sie sogar sehr: Die Rock Box Bar ist eine ungezähmte, laute Rock’n‘-Roll- und Hardrock-Bar, in der eben nicht die üblichen Bon-Jovi- und ACDC-Hits gespielt werden, sondern die Band auch mal ein paar Songs lang heftigen Punk zelebriert.
Und man merkt deutlich: Das ist die Musik, mit der die Band selbst glücklich ist. Bei den (eher seltenen) Mainstream-Hits muss der Sänger unauffällig auf sein iPad als Text-Hilfe zurückgreifen. Die harten Sachen singt er auswendig und auch die Band dreht da erst so richtig auf.
Wenn ich mir die persönliche Anmerkung erlauben darf: AIDA, bitte lasst den Bands in der Rock Box Bar diese Freiheiten beim Musik-Programm, auch wenn der eine oder andere Gast mangels ihm bekannter Gassenhauer-Hits vielleicht nach zehn Minuten wieder geht …
Studio X: TV-Studio auf höchstem, technischen Niveau
Richtig austoben durfte sich das Entertainment-Team von AIDA bei der Planung des TV-Studios „Studio X“. Bewegliche Zuschauertribünen machen den gar nicht so großen Raum sehr flexibel für unterschiedliche Show-Formate, von der „Pyramide“ über „Wer wird Millionär“ bis zur Kinder-Show „1, 2 oder 3“.
Licht aus, Spot an und schon fühlt man sich im Studio X wie in einem großen Produktions-Studio eines großen TV-Senders an Land, mit allen Finessen. Und so hofft AIDA auch darauf, neben den Eigenproduktionen für die Passagiere vielleicht an Bord der AIDAnova auch bald Shows für TV-Sender an Land produzieren zu können.
Bei der Technik eines TV-Studios kenne ich mich im Detail, zugegebenermaßen, nicht sonderlich gut aus. Da verlasse ich mich auf den NDR-Kollegen Uwe Bahn, der sich von der technischen Ausstattung begeistert zeigte. Eindrucksvoll ist das Studio X in Aktion aber auch für den Laien. Bei einer Show live dabei zu sein, ist ein spannendes Erlebnis – vor allem auch für Passagiere, die an Land noch nie die Gelegenheit hatten, eine solche Show-Produktion mitzuerleben.
Mystery Room – eine knappe Stunde Rätsel-Abenteuer
Die AIDAnova hat einen vollwertigen Mystery Room. Das ähnelt vom Spielprinzip den Escape-Rooms an Land, das Ziel ist jedoch die Lösung eines Rätsels und nicht das Entkommen aus einem abgeschlossenen Raum.
Anders als TUI Cruises das auf der Mein Schiff 1 als Zweitnutzung der Diskothek umsetzt, gibt es bei AIDA einen eigenen Mystery Room, der nur diesem Zweck dient und entsprechend gestaltet ist. Schon wenn man den Raum betritt, nimmt einen die Seefahrer-Atmosphäre von James Cook im 18. Jahrhunderts gefangen …
Aber mehr will ich inhaltlich eigentlich gar nicht verraten, denn der Mystery Room ist vor allem dann ein kurzweiliges und spannendes Erlebnis, wenn man vorher möglichst wenig darüber weiß. Nur so viel: Die typischerweise acht Teilnehmer müssen eine Serie von teils recht kniffeligen Rätseln lösen und dürfen sich von falschen Spuren nicht irreleiten lassen, um das Ziel zu erreichen, dass der Spielleiter zu Beginn der Session definiert. Kommt die Gruppe partout nicht weiter, gibt’s zwischendurch hilfreiche Tipps. Garantiert ist der Erfolg aber nicht – sonst wäre es auch nicht wirklich spannend.
Anmelden sollte man sich zum Mystery Room übrigens möglichst frühzeitig, denn die Slots sind beliebt und recht schnell ausgebucht. Die Preise pro Person hängen von der Tageszeit ab und betragen zwischen 14 und 24 Euro für Erwachsene und 9 und 19 Euro für Kinder (12 bis inklusive 17 Jahre). Dabei muss man sich keineswegs als Gruppe anmelden. Einzelpersonen oder Paare stellt AIDA einfach zu Gruppen zusammen – und mit bis dahin fremden Mitreisenden macht das Spiel sogar noch etwas mehr Spaß.