Dank LNG als Treibstoff zieht die AIDnova keine gelblichen Rauchfahnen hinter sich her. Denn CO2 und vergleichsweise geringe Mengen Stickoxid, die auch bei LNG-Verbrennung entstehen, sind unsichtbar. Nur ein leichtes Flimmern ist in der Luft zu sehen, das durch die Abwärme der Motoren entsteht.

Wie funktioniert das? Interview mit Daniel Henning, LNG-Ingenieur der AIDAnova
[Anm.: Klimaneutrales, weil nicht aus fossilen Quellen stammendes, sondern synthetisch erzeugtes LNG ist technisch heute schon möglich. In großem Stil ist es aber wohl noch wesentlich zu teuer.]
Wir danken Daniel Henning für das Interview!
Schornstein und LNG-Entlüftung
Ein wenig ungewohnt ist die Silhouette der AIDAnova in Hinblick auf den Schornstein. Der sitzt nämlich ziemlich unauffällig und fast unsichtbar hinter dem großen AIDA-Logo im hinteren Drittel des Schiffs.
Die hohe, schornsteinartige Konstruktion vorderhalb des Theatrium dagegen ist lediglich eine Notfall-Entlüftung, falls LNG gasförmig werden sollte und abgeleitet werden muss. Da Erdgas im gasförmigen Zustand viel leichter als Luft ist, entweicht es hier dann von selbst nach oben.
Fotografieren verboten – und warum ich trotzdem Bilder habe …
Übrigens: Während des Bunker-Vorgangs in Teneriffa ist die Benutzung von elektronischen Geräten am Balkon und den Außendecks verboten, also auch Handy und Kamera. Security-Personal am Lanai-Deck achtet auf Einhaltung.
Warum also veröffentliche ich hier dennoch Fotos vom Bunker-Vorgang und dem Tankschiff? Ich habe von dem Verbot erst erfahren, nachdem ich meine Fotos bereits gemacht hatte. Denn die entsprechenden Durchsagen sind in der Kabine nicht zu hören – schon weil das Bunkern bereits am frühen Morgen beginnt. Und bis mich die Security von unten am Lanai-Deck gesehen und zu mir herauf gerufen hatte, waren die Bilder schon gemacht. Danach habe ich meine Kamera natürlich sofort ausgeschaltet.
Durch die Scheibe im Theatrium beziehungsweise später dann von der Landseite aus konnte ich das Tankschiff vor der AIDAnova ganz offiziell fotografieren, ohne unbeabsichtigt gegen Sicherheitsvorschriften zu verstoßen.
Weitere Teile der Serie " Mit der AIDAnova zu den Kanaren und nach Madeira ":
- Mit der AIDAnova zu den Kanaren und nach Madeira
- Fuerteventura: Wüste, Windmühlen und Piratenhöhlen
- Die Feuerberge von Lanzarote
- Wale beobachten vor Gran Canaria
- Impressionen von der AIDAnova am Seetag
- Funchal mit dem Fahrrad und eine Christus-Statue mit Aurora
- Nacht-Workshop mit dem Foto-Team der AIDAnova
- AIDAnova: auf Kreuzfahrt ohne Rauchfahne
- Neues Entertainment auf der AIDAnova: Rock Box Bar, TV-Studio, Mystery Room
- Pools, Klettergarten, Rutschen und Wellness auf der AIDAnova
- AIDAnova: Kabinen, Suiten-Lounge, Dies und Das
- Panorama-Bilder der AIDAnova und mein Fazit
- Wie funktioniert das? Interview mit Daniel Henning, LNG-Ingenieur der AIDAnova
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Eine ziemlich spannende Antriebstechnik. Bleibt zu hoffen, dass sich LNG bei neuen Schiffen schnell genug durchsetzt um einen gewissen Marktdruck auszuüben, sei es aufgrund von sensiblen Meeresgebieten (Arktis, Antarktis, Fjorde) und natürlich entsprechendem politischem Mut, die schlimmsten Abgassünder zu verbannen. Dann wird sich vielleicht auch in absehbarer Zeit das Henne-Ei-Dilemma lösen, dass es z.B. „nicht genügend Bunkermöglichkeiten gibt, weil es so wenige LNG-Schiffe gibt und so wenige LNG-Schiffe unterwegs sind, weil so weniger Bunkermöglichkeiten existieren“. In Dokumentationen sah ich, dass beim LNG-Bunkern die eventuell durch austretendes Gas gefährdeten Rumpfteile mit einen herabströmenden Wasserfilm vor Unterkühlung geschützt werden – gibt es das bei diesem Schiff auch? Für die Kritiker der Kreuzfahrt indes wird es dann vermutlich ganz schlimm, denn das beliebteste Totschlagargument von den „schwimmenden Müllverbrennungsanlagen“ wäre dann erledigt. Na, gut. Es bleiben immer noch „Käfighaltung, Ausbeutung, und Ähnliches.“ Es lebe der ewige Konflikt *g*.