In der Bucht von Port Lockroy hatten wir auf einer kleinen Zodiac-Fahrt vor allem einen näheren Blick auf Gletscher und kleinere Eisberge erwartet – grandios, mächtig und dieses Türkisblau ist einfach unglaublich intensiv. Doch plötzlich tauchte direkt neben dem Zodiac ein kräftiger Seeleopard auf und hatte offensichtlich seinen neugierigen Spaß mit den Touristen. Für die Gletscher hatte da niemand mehr eine Blick übrig.
Die bis zu 300 kg schweren Seeleoparden sind, so die Formulierung unseres Expeditions-Guides, „Pinguin-Fressmaschinen“: fünf oder sechs meist junge Pinguine kann ein Seeleopard täglich erlegen und verspeisen.
Port Lockroy ist eine britische Antarktisstation – und der kleine Souvenir-Shop der Station ist einzige Shopping-Gelegenheit auf unserer Antarktis-Route. Zu unserer Überraschung ist eine der Frauen, die die Station den Sommer über betreiben, eine Deutsche. Sie berichtete uns von einer Studie, die hier bereits seit 1996 durchgeführt wird, bei der die Forscherinnen beobachten, ob und wie sich das Verhalten der Pinguine durch die Kreuzfahrt-Touristen auf der kleinen Insel verändert.